Die Sonne strahlte mit den Geburtstagskindern um die Wette, als die Schulfamilie des Gymnasium Wendelstein am Freitag, dem 23. September, den 10. Geburtstag der Schule feierte. Unter dem Motto „Schule bricht auf“ rief Schulleiter Dr. Johannes Novotný alle tausend Schülerinnen und Schüler zu schwungvollen Gemeinschaftsaktionen zusammen.

Ein Flashmob im Pausenhof sorgte dafür, dass keiner mehr fror: Die Sportlehrerinnen Simona Sommer und Isabel Stierhof hatten eine Choreografie gestaltet, die alle Jugendlichen zusammen mit ihren Lehrkräften tanzten. Anschließend brachen alle zur symbolischen Wanderung rund um die Schule auf. Die Klassen versammelten sich dann zu einem fröhlichen Geburtstagspicknick im Pausenhof und hatten sichtlich Freude daran, einander als große Gemeinschaft zu erleben, gemeinsames Aufräumen inbegriffen. Zum feierlichen Abschluss des Vormittags formierten sich die 1000 jungen Leute und ihre Lehrerinnen und Lehrer auf dem Sportgelände zu einer großen 10.

„Ich wünsche dir, dass du lange bestehst und mir noch viel beibringst“, schrieb ein Schüler auf seine persönliche Glückwunschkarte für die Schule. Girlanden mit 1000 guten Wünschen zieren nun die Aula und sollen die weitere Entwicklung des Gymnasiums beleben.

Für den Nachmittag hatte die Schule dazu eingeladen „gemeinsam Schule neu zu denken“. Landrat Herbert Eckstein gratulierte der Schulleitung und allen in der Schule Tätigen dazu, die Hülle des Schulgebäudes mit Leben zu füllen. Angela Novotny freute sich im Namen der Hermann-Gutmann-Stiftung darüber, dass das Gymnasium Wendelstein in der Bildungspartnerschaft mit anderen Schulen aller Couleur vernetzt ist und sich als lernende Gemeinschaft versteht. Bürgermeister Werner Langhans erinnerte an die Anfänge der Schule mit einem kleinen Büro im Wendelsteiner Rathaus und betonte die gute Zusammenarbeit von Schule und Kommune.

Schulleiter Dr. Johannes Novotný nahm den Geburtstag zum Anlass, dankbar zurückzublicken, gleichzeitig aber auszublicken in die Zukunft seiner Schule. Zum gemeinsamen Anstoßen auf den Geburtstag wünschte er dem Gymnasium Wendelstein, dass weiterhin alle Mitglieder der Schulfamilie in der Schule mehr sehen als einen notwendigen Ort, den Kinder auf dem Weg zum Erwachsensein besuchen müssen, sondern dass alle auch emotional an ihrer Schulfamilie hängen mögen und sich mit Herz und Engagement einbringen.

Studiendirektorin Mirjam Müller stellte in ihrem Impulsvortrag fest, dass am Gymnasium Wendelstein „Profis am Start“ sind, die selbst ihre Schule weiterentwickeln können. Daran beteiligen sich im Idealfall alle schulischen Akteursgruppen: Schüler/innen, Eltern, Lehrkräfte, externe Schulpartner und Unterstützer. Vertreterinnen und Vertreter aus genau diesem Personenkreis waren am Freitag versammelt und gespannt auf das Veranstaltungsformat des „open space“. Schülersprecher Johannes Mändl und Mirjam Müller erklärten die Methode des Barcamp: „Es gibt kein Programm, das Programm entsteht jetzt“. Und tatsächlich fanden sich aus dem Publikum anregende Vorschläge für workshops, bei denen Schüler/innen mit ihren Lehrkräften und Eltern in ungewohnter Weise auf Augenhöhe ins Gespräch kamen. Der gemeinsame Austausch über viele Fragen war spannend: Wer sind wir? Wofür stehen wir? Wie können wir die Schule schöner gestalten? Brauchen wir eine gemeinsame Schulverfassung? Feedbackkultur und Achtsamkeit, Digitalisierung und gewaltfreie Kommunikation, die Gesundheit von Kindern, Eltern und Lehrkräften und die Gestaltung der letzten Wochen des Schuljahres -, für diese und alle weiteren vorgeschlagenen Themen fand sich ein Kreis interessierter Teilnehmenden. Veränderungsprozesse konkret mitzugestalten kann Spaß machen, waren sich die Gäste des Nachmittags einig. Die Ideen, Fragen und Impulse aus den workshops wurden zum besonderen Geschenk, das die Teilnehmenden der Schule gemacht haben, und sollen den Kurs ins nächste Jahrzehnt inspirieren.

Annegret Langenhorst