Nach zwei Jahren der Einschränkungen im Zuge der Covid-19-Pandemie war es der Fachschaft Deutsch in diesem Schuljahr ein Anliegen den Vorlesetag 2022 wieder vielfältiger zu gestalten. Hierfür wurden in der Fachsitzung Vorschläge gesammelt, sodass letztendlich ein buntes Programm erstellt werden konnte.

Für die 5. und 6. Jahrgangsstufen wurde eine Begegnung mit den „Großen“ arrangiert. Die Schüler*innen der 11. und 12. Klassen waren hierfür gebeten worden, ein Buch auszuwählen und den „Kleinen“ am 18.11.22 in der 6. Stunde vorzulesen. Im Klassenzimmer oder bequem auf Matten in der Turnhalle liegend, lauschten unsere Jüngsten so den Ältesten, die teilweise sogar eine Stunde länger in der Schule geblieben waren, um diese besondere Vorleserunde zu ermöglichen. Laut eigener Aussage lag den Schüler*innen der Oberstufe dies vor allem deshalb am Herzen, da in ihrer Unterstufenzeit das Konzept „Große lesen für Kleine“ noch keine Anwendung fand. Beide Seiten empfanden diese Stunde als besonders, da sie eine Zusammenkunft von Schüler*innen aus ganz unterschiedlichen Altersstufen in einer ungezwungenen Atmosphäre ermöglichte. Dass die Lehrkräfte dabei nur in der Beobachterposition anwesend waren, schuf eine neuartige Atmosphäre für alle Beteiligten.

Beim Konzept der 7. und 8. Jahrgangsstufe standen hingegen die Lehrkräfte stärker im Fokus der Veranstaltung, da sie als Vorleser*innen fungierten. Allerdings lasen sie nicht nur der eigenen Klasse der 6. Stunde vor, wie es aus organisatorischen Gründen in der 9. Klasse gehandhabt wurde, sondern auch hier wurden die Jahrgangsstufen gemischt. Die Lehrenden hatten themenspezifische Bücher gewählt, aus denen sie vorlasen. Dabei ging es unter anderem um Doping, Nachhaltigkeit, Burnout, sportliche Karrieren und vieles mehr. Über mebis hatten die Schüler*innen bereits vor dem Vorlesetag ein Thema gewählt, welches sie besonders interessierte, ohne zu wissen, welche Lehrkraft dieses anbot. So fanden sich zum Großteil homogen interessierte Gruppen aus zwei Jahrgangsstufen in den Räumen zusammen, wo die Stunden individuell durch die einzelnen Lehrer*innen gestaltet wurden. Für viele Lehrende und Lernende war dies eine willkommene Abwechslung im Schullalltag, auch wenn die Konzentration am Freitag in der 6. Stunde nicht mehr bei allen uneingeschränkt vorhanden war.

Für die 10. Jahrgangsstufe war ein besonderes Highlight vorbereiten worden. Die überregional bekannte Kriminalautorin Monika Martin hielt in der 5. und 6. Stunde in der Aula eine Lesung aus ihrem neuesten Roman „Kabine 28“. Dieser Veranstaltung hatte die Autorin, welche als Mutter einer Schülerin des Gymnasiums Wendelstein eine besondere Verbindung zur Schulfamilie hat, bereits lange entgegengefiebert, denn sie musste wegen der Pandemie in den letzten Jahren immer wieder verschoben werden. Nach der Lesung hatten die Schüler*innen die Möglichkeit, Monika Martin Fragen zu ihrem Buch und dem Beruf der Autorin zu stellen, wovon rege Gebrauch gemacht wurde.

Der Vorlesetag 2022 war am Gymnasium Wendelstein somit nicht nur ein Tag, welcher der Literatur und dem Prozess, diese sinnstiftend vorzutragen, gewidmet war. Darüber hinaus brachte er alle Mitglieder der Schulfamilie einander näher. Die Fachschaft Deutsch dankt daher allen Beteiligten recht herzlich für ihr großes Engagement, das zum Gelingen dieses Tages beitrug!

Cordula Christgau für die Fachschaft Deutsch