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Gymnasium Wendelstein

In der Gibitzen 29 • 90530 Wendelstein • 09171 81 88 00

Exkursion zum Wernloch

Das W-Seminar Geographie besichtigt den Wendelsteiner Wald

Mit dem Klimawandel und seinen Folgen beschäftigt sich das W-Seminar Geographie des Gymnasiums Wendelstein unter der Leitung von Viola Peters. Um die Zusammenhänge des Klimawandels mit unseren regionalen Wäldern zu ergründen, schloss sich das Seminar mit dem Bund Naturschutz der Ortsgruppe Wendelstein zusammen. Also begaben sich die 15 Schüler*innen zusammen mit dem Förster Manfred Kinzler auf eine zweieinhalbstündige Wanderung in der Nähe des „Wernlochs“ in Wendelstein. Mit dabei waren auch die Umweltbeauftragte der Gemeinde Wendelstein Elvira Kühnlein, die gerade eine Ausbildung zur Waldpädagogin macht und Kristin Seelmann, stellvertretender Vorstand des Bund Naturschutzes.
 

Nachdem wir den Weg am Kanal verlassen hatten, wurde uns die erste Aufgabe gestellt: Wir sollten mit der Vorlage eines Blattes eine kanadische Eiche finden. Da kanadische Eichen bei uns wegen mangelnden Mineralien schlechter gedeihen als in ihrem Herkunftsland, ist diese Art bei uns nur in geringer Anzahl verbreitet. Nur durch den Import aus Kanada haben sie überhaupt Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland Fuß gefasst.


Um durch einheimische Bäume eine große Artenvielfalt zu gewährleisten und die Zerstörung des Waldes von artenspezifischen Parasiten zu verhindern, wird der Wald aktuell mit Buchen und Birken aufgeforstet. Während Mikroorganismen und Insekten die Blätter der fremden kanadischen Eiche nur langsam zersetzen können, herrscht bei den einheimischen Arten aufgrund der steigenden Temperaturen ein erhöhter Parasitenbefall. Besonders betroffen sind Fichten, die durch den Borkenkäfer zerfressen werden. Durch die aufgrund des Klimawandels steigenden Temperaturen fallen die Kälteperioden, bei denen die Borkenkäfer normalerweise sterben würden, nahezu ganz weg. Auch die entstandene Trockenheit schädigt die Rinde des Baumes und macht ihn von Parasiten leichter angreifbar. Längere Wärmezeiten bedeuten gleichzeitig auch mehr Nachwuchs aufgrund von längeren Fortpflanzungsperioden.


Doch nicht nur durch Insekten, sondern auch durch größere Waldbewohner, wie zum Bespiel Rehe und Wildschweine, wird die Baumstruktur der aufgeforsteten Bäume durch das Abknabbern der Triebe zerstört. Besonders wenn ein Wald wieder aufgeforstet werden soll, ist die Jagd wichtig, um die Belastung der Setzlinge zu minimieren. Genauso wie die Tiere von den Pflanzen im Wald profitierten, profitierte der Mensch von dem dort entstandenen Natursandstein.  Gerade der von dem „Wernloch“ abgebaute Sandstein wurde für den Bau der Nürnberger Burg benutzt und erhielt auch dadurch seinen Namen „Burg-Sandstein“. Durchgefroren und mit vielen neugewonnen Eindrücken beendeten wir unsere zweieinhalbstündige Wanderung mit einem Gruppenfoto.


Einen besonderen Dank möchten wir Elvira Kühnlein, Kristin Seemann und vor allem Förster Manfred Kinzler aussprechen, die diesen Ausflug erst möglich gemacht haben.


Nicole Hanstein, Hannah Kelsch, Lara Schneider, Jana Birner