Bei einem lang vor dem Ukraine-Krieg geplanten Treffen mit dem HC Wendelstein stellten sich mit Evi Grau-Karg und Klaus Stöckert zwei Vertreter der Amnesty International - Gruppe Roth/Schwabach den Fragen der Schüler*innen zum Thema „Flüchtlinge“.

Dem diesjährigen Schwerpunktthema „Griechenland“ wurde zunächst ein weiterer, konkreter Aspekt hinzugefügt. Über Zoom berichtete Otto Brandstetter, unter welchen Umständen Menschen versuchen, über die Insel Lesbos in die Europäischen Union zu gelangen. Er habe selbst eines frühen Morgens an der Küste eine Gruppe Menschen angetroffen, die kurz zuvor in einem Schlauchboot dort gelandet seien. Dieses Erlebnis sowie die Gespräche mit Flüchtlingshelfern und Geflüchteten vor Ort hätten sich bei ihm eingebrannt. Momentan leben ca. 119 500 Geflüchtete und Migrant*innen, größtenteils ohne Zugang zu medizinischer Grundversorgung in Griechenland (UNO, Januar 2021). Die Hamburger Hilfsorganisation Medical Volunteers International stellt medizinische Grundversorgung für Geflüchtete in Griechenland zur Verfügung und finanziert sich ausschließlich durch Spendengelder, wie zum Beispiel aus Brandstetters Start-Up pouli.bio. Hier wird in Griechenland produziertes Olivenöl verkauft, von dem je Flasche 5 % des Umsatzes an die Hilfsorganisation fließen.

Persönlich helfen wollen die HC-ler*innen demnächst im Schwabacher Asyl-Café. Evi Grau-Karg, die sich seit Jahrzehnten unermüdlich für Flüchtlinge einsetzt, hatte die Situation der aus der Ukraine Geflohenen verdeutlicht und dabei unter anderem auf die Lage der Kinder und Jugendlichen unter ihnen aufmerksam gemacht. Für sie seien Angebote wie Basteln, Spielen oder Vorlesen nötig, während die Erwachsenen an Deutschkursen teilnähmen. Beim nächsten HC-Treffen wird hierzu Konkreteres erarbeitet.

Bianca Heckl, Leiterin des HC Wendelstein