Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) am Gymnasium Wendelstein
Auftakt: Die Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit im Oktober
Die Kalenderwoche 42 ist schon seit Jahren in bayerischen Schulen die „Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit“ (WdGuN). Hinter diesem etwas sperrigen Begriff versteckt sich eine Woche, in der zahlreiche Aktionen, Vorträge und Veranstaltungen den Blick auf einen respektvollen Umgang mit dem eigenen Körper, den Mitmenschen und der Umwelt richten.
Dabei wurden auch heuer ganz unterschiedliche Teilbereiche beleuchtet:
Das weiterhin dominante Thema des Umgangs in und mit sozialen Medien wurde in den 6. und 8. Klassen anhand des Vortrags „Klicksalat“ aufgegriffen und in Workshops zum Umgang miteinander in Klassenchats u.ä. weiter bearbeitet.
Um Klimaschutz und die komplexen Aus- und Wechselwirkungen des Klimawandels ging es im „Klimaparcours“ und im „Escape game“ für die 8. Klassen in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt sowie im „Climate Fresk“ Workshop der Klasse 11d.
Eine Besonderheit der Woche der Gesundheit und Nachhaltigkeit in diesem Jahr war die große Beteiligung von SchülerInnen an der Vorbereitung. So engagierte sich Frau Wankels P-Seminar mit einem Theaterstück zum Thema „Mobbing“ für die 7. Klassen, und Frau Sommers P-Seminar erarbeitete eine Vielzahl von Bausteinen für die Woche: einen Stationenlauf für die 6. Klassen, eine Ausstellung über Zucker, die zwei Wochen lang in Vertretungsstunden aller Jahrgangsstufen besucht werden konnte, Kahoot-Quizze zu den Themen Gesundheit, Sport, und Ernährung für Vertretungsstunden sowie Kurzvideos mit dem „Movement of the day“, die gleich in der Früh eingespielt vor allem die UnterstufenschülerInnen begeisterten und für den Tag motivierten. Und auch für die Gesundheit von KollegInnen wurde gesorgt. Vielen Dank an alle Beteiligten!
Ein weiterer thematischer Schwerpunkt lag auf den Themen Suchtprävention und Selbststärkung. Neben einem Vortrag der Kriminalpolizei für die 10. Klassen wurde dieser vor allem durch das aufwändige und neu etablierte Programm „Rebound“ für die 9. Klassen umgesetzt.
Ziel von Rebound ist es, „am Beispiel des Themas „Alkohol und andere Drogen“ […] die Heranwachsenden an die Wahrnehmung ihrer eigenen Stärken (Resilienz) und ihrer Verletzbarkeit (Vulnerabilität) heran[zuführen].“ (https://rebound.schule/). Dazu ließen sich einige Lehrkräfte ein Jahr lang in zahlreichen Sitzungen weiterbilden, um dann eine ganze Woche lang die Neuntklässler anzuleiten, ihren Umgang mit Risiken, mit Verlockungen und auch mit Gruppendruck zu reflektieren und überlegte Entscheidungen treffen zu lernen. Auch wenn ein solcher Unterrichtsausfall so früh im Schuljahr nicht unumstritten ist, ist die Bedeutung, die die Entwicklung einer gesunden, selbstbewussten Persönlichkeit gerade im Alter zwischen 14 und 17 für das Leben hat, nicht zu unterschätzen. „Es geht nicht vor allem darum, Jugendliche „vor Drogen zu schützen“, sondern sie in einer Entwicklung zu entscheidungsstarken und risikobewussten Menschen zu begleiten.“ (https://rebound.schule/weiterbildung/) Dies steht ganz im Einklang mit unserem Lehrplan, der ja eine Bildung fordert, die Schülerinnen und Schüler befähigt, die Welt „je nach ihren persönlichen Möglichkeiten mit[zu]gestalten und in ihr schließlich als mündige Mitglieder der Gesellschaft sinnvoll und verantwortlich handeln [zu]können. (https://www.lehrplanplus.bayern.de/bildungs-und-erziehungsauftrag/gymnasium)
So ergeht großer Dank an Frau Mann, Frau Igl und Herrn Seidl für ihr Engagement in diesem Programm.
Auszeichnung zur „Umweltschule in Europa / Internationale Nachhaltigkeitsschule“
Ebenfalls im Oktober haben wir die gute Nachricht erhalten, dass wir erneut, nach einem Jahr Pause, die Auszeichnung zur Umweltschule erhalten haben. Dazu durfte im Mai eine Abordnung von zwei Lehrkräften und zwei Schülerinnen nach München auf den „Day of Hope“ fahren, wo einige besonders ausgezeichnete Konzepte bayerischer Schulen vorgestellt wurden und es viel Gelegenheit zum Austausch mit den mittlerweile 675 Umweltschulen sowie weiteren Akteuren für Nachhaltigkeit gab. Ein sehr inspirierendes Ereignis.
Für unsere neuerliche Bewerbung haben wir uns die beiden Themen „Nachhaltige Entwicklung und demokratische Prozesse in der Schule“ und „Biologische Vielfalt in der Schulumgebung“ vorgenommen, wobei Ersteres ganz stark durch die Leitbilderarbeitung geprägt wurde, daneben aber auch in der Projektarbeit, insbesondere in der Planung der Fahrten der 8. und 11. Klassen verwirklicht wurde, Zweiteres in den vielen zum Teil sehr langjährig bestehenden Arbeitskreisen und Aktivitäten wie Schulgarten, Imkerei, GemüseAckerdemie, aber auch in der weiteren Pflege der vergangenes Jahr gepflanzten Naschobstbäume und Büsche im Schulgelände sowie in neuen Seminaren mit großen Engagement umgesetzt wird.
Ebenfalls in den Bereich Nachhaltigkeit fallen zahlreiche Aktionen, die von der SMV regelmäßig und fast zu lautlos organisiert werden, wie der Parking Day, der Spendenlauf (in Zusammenarbeit mit Schulleitung und Fachschaft Sport), der regelmäßige Pausenverkauf nachhaltiger Hefte und Blöcke – und dieses Jahr zum ersten Mal, der Verkauf eines nachhaltigen Heftepakets an die neuen Fünftklässler, für den mehrere Mitglieder der SMV noch in den Sommerferien fleißig Pakete geschnürt haben. Und natürlich sind auch die Nikoläuse, die von der SMV in großer Zahl schulintern „verschickt“ werden, aus Fair-Trade-Schokolade.
Zu wünschen bleibt, dass das Thema Nachhaltigkeit unter den vielen anderen anstehenden Problemen der Welt nicht in Vergessenheit gerät und sich im kommenden Jahr noch mehr Schülerinnen und Schüler für eine Mitarbeit an einer der zahlreichen Aktivitäten und AKs entscheiden können.
Birgit Fuchs, AK Umwelt und Nachhaltigkeit