Sicherheitspolitischer Vortrag zu China
Vortrag eines Jugendoffiziers
Die Geschichte und die Entwicklung Chinas sind in vielen Punkten bemerkenswert. So sieht sich dieses Land selbst als 1000-jähriges Reich und strebt erneut danach, eine Weltmacht zu werden. Es hat sich in den letzten Jahrzehnten vom Billigproduzenten zur Industrie- und Innovationsnation gewandelt. Das und noch vieles mehr, insbesondere ein Blick auf die Politik Chinas, wurde der 12. Jahrgangsstufe in dem sicherheitspolitischen Vortrag des Jugendoffiziers Lukas Lauterbach am 12.02.25 vermittelt.
Zu Beginn hielt der Referent fest, dass die Politik Chinas stark wirtschaftlich geprägt sei, und somit beide Seiten schwer voneinander zu trennen sind. Es wurde ein kurzer Umriss über die lange Geschichte dieses Landes gegeben, sodass wir nun die chinesische Sichtweise auf viele Bereiche besser begreifen können. Zudem ist die geografische Lage des Landes maßgeblich für dessen Geschichte und auch heutiges Handeln verantwortlich.
Die Volksrepublik China als solche existiert noch gar nicht so lange und wurde seit ihrer Entstehung bereits enorm reformiert. So ist das Wirtschaftssystem nicht mehr rein kommunistisch geprägt und wurde dem „westlichen Markt“ stark geöffnet. Aber nicht nur im Bereich Wirtschaft strebt China die Hegemonie - also Vormachtstellung an, sondern auch militärisch. Hier liegt es zwar noch hinter den „Big Playern“ wie den USA, aber durch seine Innovationen schließt es unheimlich schnell auf.
Doch trotz vieler Neuerungen und ständiger Verbesserungen gibt es auch einige Probleme in der Volksrepublik: Sei es die Überalterung aufgrund der Demografie, die große Frage, wie es mit Taiwan weitergeht und inwieweit dort eingegriffen wird, oder die Videoüberwachung und Gesichtserkennung, welche überall im öffentlichen Raum zu finden ist. Über allem schwebt die Frage der Rolle Chinas auf der Weltbühne. Hierbei geht es besonders um die starke Konkurrenz mit den USA und die Aussichten, wie China als Vermittler möglicherweise in den Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine eingreifen kann.
Nach diesem sehr informativen und kompetenten Vortrag wurde uns nun die Möglichkeit gegeben, Fragen zu stellen. Diese reichten von „Warum überrollt China Taiwan nicht einfach?“, bis hin zu „Wie könnte denn ein Eingreifen Chinas in den Ukraine-Krieg aussehen?“. Darauf herhielten wir manchmal eher Vermutungen als konkrete Antworten, denn auch ein Jugendoffizier der Bundeswehr kann diesen Staat nicht in Gänze begreifen und komplett richtige Einschätzungen treffen.
Dennoch hat uns der Vortrag gezeigt, dass China eine noch viel präsentere und größere Rolle im Weltgeschehen einnehmen wird und sich nicht durch „Kleinigkeiten“, wie Taiwan oder die Kritik an fehlender Privatsphäre oder dem Umgang mit Minderheiten, davon abbringen lässt, die nächste Weltmacht zu werden.
Christoph Berger, Q12